1.5.2017 – Tag des Einkaufens:
Jetlag schon überstanden? Jedenfalls bis acht geschlafen, war auch spät gestern. Badehose an und ab ans Meer. Auf dem Weg zum Meer kommen mir Elke und der Schmid entgegen. Die haben wohl noch Jetlag…
Nach dem Baden geht’s zum Einkaufen. Gestern haben Peter und Elke schon die Grundnahrungsmittel eingekauft, jetzt sollen wir noch Wasser, Obst und Gemüse kaufen. Ich merke, dass ich vom Essen her nun doch mittlerweile ein Italiener bin. Auf die Fragen nach Salami, Pesto oder Oliven, schaue ich in kopfschüttelnde Gesichter…
An der Kasse dann ein Schreck, die Karte geht angeblich nur mit Pin. Welche PIN? Naja Elke zahlt die 1000$ und wir verrechnen die Bordkasse später. Um den Träger und das Pfand an den Einkaufswägen gibt’s ein paar Diskussionen. Am Ende zahle ich die 10$ aus meiner Kasse. Leicht verdientes Geld? Ich kenne das Land zu wenig, aber reich schauen die Helfer im Supermarkt nicht aus. Hoffentlich teilt er mit dem Rest.

Die Lebensmittel sind verstaut, der Schmid und ich schauen uns an, das Bier (4 Paletten) langt nie. Der Schmid und die Elke gehen was Mittagessen ohne was zu sagen, dabei braucht der Peter doch ihren Pass um auszuklarieren. Hatte er angeblich gesagt, dass das um 14:00 Uhr passiert, wohl nur nicht Elke oder auch keinem anderen. Naja egal, dackeln wir halt durch die Marina und suchen den Pass mit seiner Besitzerin. Mit dem Pass geht’s dann zum Zoll, die Immigration, ins Hafenbüro und wieder zurück. Hier noch ein Stempel, dort noch ein Crewliste, die wieder stempeln und dann noch 30 $ US pro Nase für die Ausreise und gut.
Schnell noch was Chinesen im Supermarkt geholt, das erste Essen an Bord.
Dann Sicherheitseinweisung: Peter geht die wesentlichen Dinge mit uns durch. Die Rollen werden verteilt. Ich mach die Insel klar, wenns sein muss. Die weitern Dinge sind bekannt, jeder hat den SKS, Elke sogar den SHS, und ausreichend Erfahrung. Auf dem Papier eine gute Crew. Mal sehen wie es auf dem Meer wird. Ich weiß, das zumindest der Schmid und ich nicht Seekrank werden, das ist schon mal die halbe Miete.
Der Schmid und ich holen dann doch noch ein bisschen mehr Bier, man kann ja nie wissen was ohne das Grundnahrungsmittel passieren würde und diese Gefahr wollen wir nicht eingehen.
Abendessen gibt’s nochmal beim Marinagriechen und dann ab in die Koje. Elke erzählt mir noch, dass sie eigentlich etwas anderes erwartet hat. Sie sei auf ein Eignerschiff vorbereitet gewesen, welches in gepflegtem Zustand über den Atlantik geht. Ich muss ihr Recht geben. Besonders gepflegt ist die Lena nicht mehr. Mal abgesehen von dem defekten Radar und diversen anderen ausgefallenen Instrumenten, ist auch das Teak im Cockpit mittlerweile durch, zum Teil aufgequollen oder gleich ganz lose. Dass das Teak vom Voreigner nicht fachgerecht verlegt ist, war schon vor acht Jahren aufgefallen. Heute läuft Wasser durch die Bohrlöcher der weggerosteten Schrauben, welche zusätzliche zur Befestigung in das GFK getrieben wurden. Auch unter Deck sind viele Dinge einfach alt und oder nicht gepflegt. Über den losen Brettern im Salonboden liegt Teppich, die Gläser und Tassen sind angeschlagen, die Mittelbank zur Kombüse ist locker bzw. rausgebrochen (ganz gut, wenn man sich de in der Welle beim kochen mal anlehnen möchte), die Sprayhood hängt nur noch an einem Reißverschluss etc. etc. Abgesehen vom Radar, alles keine Sicherheitsrelevanten Dinge, aber halt nicht schön.