Atlantiküberquerung – Tag 10

11.5.2017 – Tag 10 auf See
Mit einem Ständchen der gesamten Crew und einem Marzipankuchen mit vier Kerzen beginnt die Nulluhrwache und mein 40ster Geburtstag. Die Geburtstagskekse von Evi und der kleine Valdo werden verzehrt. Ein kurzer Anruf in München bei meiner lieben Frau, die gerade aufgestanden seien sollte, über Satellit ist auch drin. Ich freue mich sehr sie zu hören.
Position ist 30°43’09 N 052°40’16 W.

Mit einem Podcast auf dem Ohr geht es nun bei Vollmond in die Nacht bei achterlichen Wind und 6 kn Fahrt. Die Welle schiebt unangenehm von hinten, dass Groß schlägt immer wieder. Nicht gut fürs Material. Gegen 2:30 mache ich Kaffee, Suppe ist auch noch da, aber der Kuchen hat erst mal satt gemacht. Heute Nacht ist es zum ersten Mal klamm an Deck. Ich habe auch zum ersten Mal Schuhe an.
Gegen halb acht wache ich wieder auf, die achterliche Welle ist nicht ganz so mein Ding zum Schlafen. Zum Frühstück mache ich mich nun doch mit dem Schmid über den Rest der Suppe her. Ich weiß nicht, ob es die Breiten sind oder die unterbewusste Angst vor verdorbenen Essen, aber seit Antiguar muss in fast jedes Essen Schärfe. Reichlich Tabasco und Hot Spicy Souce sind die Mittel der Wahl.

10:00 Etmal 128nm

Am Vormittag setze ich mich dann mal mit dem Navionics vom Schmid auf seinem IPad auseinander. Neben der Wache ist nun Dank dem Autopilot wieder Zeit für sowas. Sonst beschäftige ich mich abwechselnd mit meinem Buch „der Erfolg“ von Leon Feuchtwanger, einem nun schpn älteren Spiegel und dem Tagebuch hier. Ich gebe also in die App rückwärts alle die in dem Logbuch ordentlich notierten Positionen ein und erstelle so eine Route, die uns zum einen Aufschluss über die bereits gesegelten Meilen und Etmale geben kann und zum anderen die noch zu segelnde Strecke errechnet. Wie immer ist so ein Programm toll, wenn man die Möglichkeiten erfasst hat, aber bis da hin…


Gerade als wir fertig sind, geht wohl Peters Tablet irgendwie nicht mehr. Er hätte nun gerne unseres. Er hat ein unglaubliches Talent immer wenn wer anderes irgend was macht oder will, dazwischen zu funken. So findet der angekündigte Badestop wegen angeblich zu hoher Welle nicht statt, gerade als ich mich hinlege und die anderen beiden mit der Positionsbestimmung beginnen, macht er mit seiner Wache Schluss und jemand muss nach oben, etc. etc. Latenter Sadismus?
Egal setz ich mich halt hin.
Abendessen: Pasta Pesto con Tonno
Nach acht verziehe ich mich in Richtung Koje. Das Barometer ist zwischenzeitlich um 4 hPa in kurzer Zeit gefallen, das bedeutet Wind heute Nacht.

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