29.4.2017 – Anreise:
Der Schmid holt mich natürlich eine halbe Stunde zu früh ab und steht im Weg als ich mich von meiner Frau ordentlich verabschieden will. Naja ich drücke sie trotzdem noch mal fest. Auf dem Weg zum Flughafen diskutieren die Schmids, was passiert, wenn er nicht zurück kommt, man hat die Dimension der Reise verstanden. Auch ich habe eine Generalvollmacht über den Tod hinaus für Evi unterschrieben, sie aber beim Kollegen hinterlegt, damit sich Evi nicht unnötig Sorgen macht. Aber sie weiß natürlich, dass es eines der letzten großen Abenteuer ist und dass es auch durch aus gefährlich werden kann. Es sind schon einige Seeleute auf dem Atlantik geblieben, auch wenn viel zurückgekommen sind, die da besser hin gepasst hätten. Sie macht sich Sorgen, ich weiß das, aber wir sprechen das nicht groß aus.

Zwischenstopp Dublin
Dublin: Das Gepäck ist durchgecheckt nach Antigua, in Dublin hat der Transferbereich die Nacht über zu. Wenn wir jetzt schon draußen sind, können wir uns auch noch ein Pup suchen. Google sei Dank stehen wir 11 min später vor dem Keal’s, Küche hat schon zu, aber dann essen wir halt Guinness. Anstatt Sperrstunde machen wir noch für fünf Euro bei der örtlichen Lotterie für das Galic Football Team mit. Bewundernswert, wie die vier Damen verschiedenen Alters, ein wenig belächelt durch uns und die Trinker an der Bar, halb elektronisch die Lostrommel schleudern. In drei Fernsehern läuft Snooker (WM), Premier League und Pferderennen, in einem weiteren stehen die Wettquoten. Das ist der Traum aller Männer: ein kühles Bier in einem gemütlichen Pub mit Sport an jeder Wand und einer Alternative. Und was machen die Frauen? Sie ziehen den Schmid als glücklichen Losgewinner von 25 €. So kann’s weitergehen.

Gegen halb eins wackeln wir zurück zur Abflughalle, obwohl der Alleinunterhalter im Pub immer noch Lieder aus den 80th singt. In Unkenntnis der Pubsituation hatten wir uns im Souvenirläden am Flughafen noch mit Bier eingedeckt, das uns die freundlichen Stewardessen von Air Lingus im Flieger netterweise kaltgestellt hatten. Sogar hierfür haben irische Frauen Verständnis. In der Lufthansa hätten sie nur blöd geschaut.
Alle bequemen Sessel sind belegt, wir trinken das übrige Bier am Stehtresen und legen uns alsbald drunter auf den Boden. Drei Stunden später, halb 5, meint der Flughafen er müsse die Schlafenden wecken und auf ihre Abflüge vorbereiten, aber nicht durch die übliche Kehrmaschine, für die ich noch Verständnis hätte, nein durch laute Popmusik. Nach der nächtlichen Polizeikontrolle der Flugtickets, schon die zweite unbequeme Störung, neben dem unbequemen Fußboden. Doch nicht alles toll in Irland. Der Schmid hat vor Schreck das nur noch halb geleerte letzte Bier umgeschmissen, mich gsD aber nicht erwischt.