Atlantiküberquerung – Tag 2

3.5.2017 – Tag 2 auf See
Wache 4-8: Peter weckt mich ein bisschen früher (2:57), er ist irgendwie platt, sagt er. Mei, die Welle und am Anfang hat er doch nicht so richtig das Vertrauen in die Leute und ist häufiger wach. Er legt sich oben hin und ich geh Ruder. Viel passiert nicht. Leider können wir noch keinen östlichen Kurs anlegen. 5 Grad sind bei 16 Grad Abweisung immer noch westlich. Es hat einen Bombensternenhimmel. Alle zwei Minuten eine Sternschnuppe.
Ich fange mit dem Tagebuch an. Tippe die ersten Tage als Email-Entwurf ins Telefon nach. Dabei gehen die zweiten 2000 Zeichen flöten, als ich den Autopilot fünf Zusätzliche Grad schenke. Naja, wir haben ja Zeit, tipp ich halt nochmal.
Um vier kommt der Schmid und erzählt von einem Tanker, dem in der vorherigen Wache mitgeteilt wurde, dass er uns bitte zur Kenntnis nimmt. Zusammen sollen wir nun noch bis acht Wache machen. Naja Peter geht ins Bett und der Schmid macht sich nach Sonnenaufgang oben lang.

Gegen acht kommt Elke und macht zum Frühstück eine Ananas mit Quark. Erst mal das frische Zeug weg. Die gesamte Crew hat irgendwo einen Sonnenbrand. Jeder pflegt sich. Bei mir sind es die Fußrücken. Der Skipper übernimmt das Ruder. Er bekommt einen frischen Kaffee, wobei erst mal ein kompletter Filter bei einer Welle umkippt. Mit ner Pütz Seewasser mache ich erst den Fuß, dann den Boden und dann das übrige Geschirr sauber.

10:00 Uhr Etmal: 102 nm Kurs N.

Der Schmid schaut mich an, Kaffee wollen wir keinen mehr. Jetzt ist Brotzeit, für uns ist ja quasi schon Nachmittags. Ein paar Oliven und Salamis später, ok ein Banks war auch dabei, geht’s in den Mittagsschlaf. Die nächste Wache wartet um 20:00.
Der Planet brennt. Elke geht eingewickelt in Handtücher Ruder. Wir liegen unten im Schatten und dösen.
Abendessen: Tagliatelle Bolognese
Elke geht es nach dem Essen nicht gut. Ich übernehme die Wache schon ein bisschen früher vom Schmid, bin ja eh wach, noch. Peter hat den Wachrhythmus überdacht und sich entschieden Vierstundenwachen zu gehen, fortlaufend. Das bedeutet bei vier Leuten zwar 12 h am Stück frei, verschiebt aber den Biorhythmus jeden Tag um vier Stunden. Halte ich nicht für optimal und prompt kämpfe ich ab 21:00 mit der Müdigkeit. Um halb elf lege ich mich auf die Skipperbank und Peter geht Ruder. Um 2:00 in die Koje, dafür um 4:00 wieder wach, Biorhythmus eben. Ich stehe auf und unterstütze die Wache. Einen Kaffee, ein Gespräch, ein Snack, schon geht es einen Tick einfacher. Den ersten fliegenden Fisch haben wir auch gefunden.

Diese Nacht können wir zum ersten Mal merklich Richtung Osten gehen: 32 Grad – Missweisung sind immerhin 17 Grad Ost. Europa wir kommen.

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